Feuerwehr

Schwarzenbek

Übung Gasaustritt

Montag, 02.05.2011 12:55 von Jan Piossek

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Bredowstraße - Hamburg

Fast 1000 Grad heiß lodern die Flammen beinahe haushoch. Unerschrocken, durch ihre gegen Hitze beständigen Schutzanzüge gesichert, gehen die Feuerwehrleute aus Schwarzenbek und Vertreter der Amts Feuerwehren gegen die Flammen vor. Mit Löschpulver ersticken sie das Feuer in wenigen Sekunden. Auf Einladung der „Schleswig-Holstein Netz AG“, die in weiten Teilen des Lauenburgischen die Gasleitungsnetze betreibt, trainierten die Retter den Einsatz an brennenden Gasleitungen an der Feuerwehr-Akademie in Hamburg. „Ich bin zufrieden, wir haben jedes Feuer aus bekommen“, sagte WehrführerMartin Schröder.

Vor allem durch Heimwerker kommt es immer wieder zu Beschädigungen an Gasleitungen. Sie bohren Leitungen an oder reißen sie im Garten mit dem Minibagger hoch. „Dann kann es sehr schnell im wahrsten Sinne des Wortes brenzlig werden“, sagt Schröder. An der Möllner Straße beispielsweise wurde im Sommer 2008 bei Kabelarbeiten für eine neue Ampelanlage eine Gasleitung beschädigt. Gas strömte aus, es herrschte Explosionsgefahr. Vier Stunden lang war die Straße gesperrt, die Feuerwehr stand zum Löschen bereit, maß die Gaskonzentration und lüftete Kanäle und Keller.

„Es war nicht der erste Einsatz dieser Art für uns, so dass wir gerne die Möglichkeit nutzen wollten, uns auf den richtigen Einsatz bei einem Gasbrand einzustellen“, sagte Zugführer Thorsten Bettin. Er hatte deshalb gemeinsam mit Jörg Peters und Lars Jorga von der „Schleswig-Holstein Netz AG“ das Training in Hamburg organisiert. „Eine brennende Gasleitung nach einer Beschädigung ist extrem ungewöhnlich. Aber es gibt viele Punkte zu beachten, damit es auch so bleibt“, sagt Peters. Oberstes Gebot im Notfall: Wer eine Gasleitung beschädigt, sollte sofort die Nachbarn warnen und die Feuerwehr rufen. „Bei den Nachbarn aber bloß nicht klingeln, das kann einen Zündfunken auslösen“, warnt Jorga. Kommt es im Freien zu einem Schaden an einer Gasleitung, sollten elektrische Geräte ausgeschaltet werden, Fenster geschlossen bleiben und Markisen eingefahren werden. Darunter könnte sich sonst Gas in einer unter Umständen explosiven Konzentration sammeln.

Gelöscht werden Brände an Gasleitungen übrigens nur im absoluten Ausnahmefall. „Um Menschen aus Gefahr zu retten oder größere Sachschäden zu verhindern, löschen wir. Ansonsten warten wir ab, bis der Gasversorger die Leitung gesperrt hat“, berichtet Schröder. „Denn brennendes Gas ist sicherer als unkontrolliert ausströmendes Gas“, sagt er. „Um so eine enorme Gasflammen löschen zu können, müssen wir mit geballter Kraft angreifen. Wir würden dann mehrere Feuerlöscher mit Pulver parallel einsetzen“, erklärt Bettin. Und genau dieses Vorgehen wurde in der Brandgrube an der Feuerwehr-Akademie trainiert.

 

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